Sisyphos

[502] Sisyphos, im griech. Mythus Sohn des Äolos, Gründer von Ephyra (Korinth) und Stifter der Isthmischen Spiele. Er galt als der verschlagenste aller Menschen, der selbst die Götter überlistete. Über den Grund seiner Bestrafung in der Unterwelt, wo er einen Felsblock eine steile Höhe hinanwälzen mußte, der immer wieder hinabrollte (daher der Ausdruck »Sisyphosarbeit«), schwankt die Sage. Nach der für seine Schlauheit besonders bezeichnenden Darstellung hatte er den Tod, den Zeus über ihn geschickt, weil er dem Flußgott Asopos die Entführung seiner Tochter Ägina verraten, durch List gefesselt, bis Ares den Tod befreite und ihm S. übergab; dann hatte er Pluton beschwatzt, ihn für eine Zeit zur Oberwelt zurückzulassen, aber das Versprechen freiwilliger Rückkehr nicht gehalten. Der nachhomerischen Sage galt der schlaue Odysseus als sein Sohn. – In der Volkswirtschaft wird mit Sisyphismus das System derjenigen Nationalökonomen bezeichnet, welche die Arbeit um ihrer selbst, nicht um ihres Erfolges willen als schätzenswert bezeichnen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 502.
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