[545] Slowēnen (von slow. Slovenci, Einz. Slovenec), auch Winden genannt, südslawischer Volksstamm, der Krain, Untersteiermark, den südöstlichen Teil Kärntens, Görz und das Gebiet von Triest, einen kleinen Teil von Istrien (im NW.) und ein kleines Stück von Ungarn (im SW., zwischen Raab und Mur) und Italien (bei Cividale) bewohnt und 1900 etwa 11/3 Mill. Seelen zählte (in Krain 475,300 [93,54 Proz. der Bevölkerung], Steiermark 409,530 [30,19 Proz. der Bevölkerung], Kärnten 102,850 [28 Proz. der Bevölkerung], Görz und Gradisca ca. 140,000 [ca. 60 Proz. der Bevölkerung], Triest mit Gebiet 24,680 [13,81 Proz. der Bevölkerung], Istrien 47,720 [13,83 Proz. der Bevölkerung], Ungarn 70,650, Kroatien-Slawonien 21,000, Bosnien und Herzegowina mindestens 2000, endlich in Italien etwa 40,000). Hinsichtlich des Gebietes der S. vgl. Artikel »Slowenische Sprache« sowie die »Ethnographische Karte von Österreich-Ungarn« im 15. Band. Die S. sind, mit Ausnahme von etwa 15,000 Protestanten, römisch-katholisch. Nachdem die S. gegen Ende des 6. Jahrh., dem Andrang der Avaren weichend, von Pannonien her eingewandert waren, finden wir sie bereits 595 mit dem bayrischen Herzog Thassilo im Pustertal im Kampf. Zwischen 627 und 662 standen sie zu Samos Reich in einem Bundesverhältnis, und um diese Zeit fand nach und nach das Christentum bei ihnen Eingang. Nachdem sie mit dem Markgrafen von Friaul zum Teil siegreiche Kämpfe bestanden hatten, mußten sie sich seit der Mitte des 8. Jahrh. der Herrschaft der Franken unterwerfen. Als erster den Franken unterworfener windischer Fürst wird Borut (750) genannt. Sodann bildete die sogen. windische Mark einen Bestandteil des Reiches Karls d. Gr. Noch jetzt führt der Kaiser von Österreich den Titel eines Herrn der windischen Mark. Weiteres in den Artikeln »Krain«, »Kärnten«, »Steiermark« etc.