Souza

[632] Souza (spr. ßusá), Adelaïde, Gräfin von Flahault, dann Marquise von S., geborne Filleul, franz. Schriftstellerin, geb. 14. Mai 1761 in Paris, gest. daselbst 16. April 1836, heiratete 1784 den Grafen Flahault, floh, nachdem dieser 1793 guillotiniert worden, mit ihrem Sohn (dem nachherigen Adjutanten Napoleons I. und spätern General Flahault) nach England und ward dort durch Mangel zur Schriftstellerei getrieben. So entstanden ihre »Adèle de Senange« (Lond. 1794, 2 Bde.) und der Roman »Émilie et Alphonse« (Hamb. 1799, 3 Bde.). Nach ihrer Rückkehr nach Paris heiratete sie 1802 den portugiesischen Gesandten José Maria de S.-Botelho, der sich durch Herausgabe einer Prachtausgabe der »Lusiaden« (Par. 1817) um die Literatur seines Vaterlandes verdient gemacht hatte. Es erschienen darauf nacheinander: »Charles et Marie« (1802); »Eugène de Rothelin« (1808, 2 Bde.); »Eugène et Mathilde« (1811, 3 Bde.); »Mademoiselle de Tournon« (1820, 2 Bde.); »La comtesse de Fargy« (1822, 4 Bde.) u. a. Man rühmt ihr treffende Schilderung der Leidenschaften, gute Beobachtung, klaren, geistreichen Stil und Zartgefühl in Situationen und Worten nach. Ihre »Œuvres complètes« erschienen 1811–22, 6 Bde.; Auswahl 1840 u. ö. Vgl. Maricourt, Madame de S. et sa famille (Par. 1907).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 632.
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