[93] Strandlinien (Küstenlinien), die durch den Anprall der Meereswogen an den Klippen und Felsen längs der Küste hervorgebrachten Linien, die sich zusammen mit Anhäufungen von Geröllen, Schalen und Trümmern von Meeresbewohnern und Anschwemmungen von Meerestangen (Strandterrassen) sowie auch den Ansätzen (Balanen) oder den Einbohrungen (Bohrmuscheln) von Seetieren als ein Saum um das Ufer oft meilenweit in ununterbrochenem Zusammenhang verfolgen lassen. Steigt das Land und rückt der Meeresspiegel zurück, so bleiben diese Linien und Terrassen und bilden als alte S. wichtige Anhaltspunkte zur Kontrolle der Hebungserscheinungen. Die Küsten Skandinaviens, Schottlands, Italiens etc. bieten zahlreiche Beispiele solcher oft zu dritt und mehr übereinander hinziehender alter S. Vgl. Tafel »Küstenbildungen II«, Fig. 2, und Tafel »Seebildungen II«, Fig. 2. Über negative und positive Verschiebung der S. vgl. Hebung.
Meyers-1905: Lochaber-Strandlinien