[220] Sutsos, Alexandros und Panajotis, zwei hervorragende neugriech. Dichter, Neffen von Alexandros S., Fürsten der Walachei, geb. 1803 und 1806 in Konstantinopel, gest. 1863 und 1868, wurden auf dem Gymnasium in Chios gebildet, setzten ihre Studien in Frankreich und Italien fort und lebten seit 1820 in Paris im Umgang mit Korais und andern hervorragenden Männern. Später traten beide als erbitterte Gegner des Präsidenten Kapo d'Istrias und des Königs Otto auf. Alexandros gab die Stellung eines Professors an der Universität Athen auf, um sich ganz von der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Unter den Dichtungen des Panajotis S. sind hervorzuheben: »Der Wanderer« (»Odiporos«), ein lyrisches Drama in fünf Akten, ein mythisch-historischer Roman »Leandros« (Nauplia 1834), die Tragödie »Messias« (Athen 1839); die Dramen: »Vlachavas«, »Karaiskakis« und »Der Unbekannte« (das. 1842), Oden (Hydra 1826; wiederholt als »Odes d'un jeune Grec«, Par. 1828), erotische Lieder und politische Gedichte als Anhang zum »Wanderer«; ein weiterer Band Gedichte u. d. T.: »Kithara« (Athen 1835 u. 1851) und eine Fabelsammlung (das. 1865). Eine unvollständige Gesamtausgabe der Dichtungen erschien Athen 1851, neue Ausg. 1883. Alexandros begann seine poetische Laufbahn 1824 mit satirischen Gedichten gegen die damalige Zerfahrenheit der griechischen Zustände, schrieb 1829 in Paris seine »Histoire de la révolution grecque« und war nach seiner Rückkehr nach Griechenland unerschöpflich in den bittersten Angriffen gegen Kapo d'Istrias (»Panorama tis Ellados«, Nauplia 1833, 2 Bde.) und in politischen Gedichten (1845) gegen die Bayern. Auch seine andern Werke verleugnen den satirischen Grundzug nicht, so besonders die Komödie »Der Verschwender« (»Asotos«, 1830), mit starkem Anschluß an Molière; der politische Roman »Der Verbannte« (»Exoristos«, Athen 1835; deutsch, Berl. 1837) und vor allen die nach Byrons »Childe Harold« gearbeitete Dichtung »Der Umherschweifende« (»Periplanomenos«, 4 Gesänge, Athen 183952).