[689] Trembecki (spr. -bétzki), Stanislaw, poln. Dichter, geb. um 1723 in der Nähe von Krakau, gest. 12. Dez. 1812 zu Tulczyn in Podolien, machte in seiner Jugend Reisen durch ganz Europa, verweilte längere Zeit am Hofe Ludwigs XV. in Paris und wurde nach seiner Rückkehr Kammerherr des Königs Stanislaus August, den er nach seiner Absetzung nach St. Petersburg begleitete. Später fand er am Hofe des Grafen Felix Potocki zu Tulczyn in Podolien ein Unterkommen. Der einst glänzende Kavalier verfiel zuletzt in Armut und starb als vergessener Sonderling. Als Dichter ist T. das Muster eines schmeichlerischen und gesinnungslosen Hofdichters, dabei aber der erste Stilist seiner Zeit, dessen Verdienste um die polnische Sprache hoch anzuschlagen sind. Das bedeutendste seiner Gedichte ist »Zofijówka«, eine im hohen Alter verfaßte poetische Schilderung eines Parkes, den Graf Potocki seiner Gemahlin Sophie zu Ehren angelegt hatte. Eine Sammlung seiner Gedichte erschien zuerst 1806 in Leipzig, dann 1819 in Warschau (3 Bde.), Breslau 1828 (2 Bde.), zuletzt Lemberg 1883 (2 Bde.).