[680] Winther, Christian, dän. Lyriker, geb. 29. Juli 1796 zu Fensmark in Seeland, gest. 30. Dez. 1876 in Paris, studierte Theologie, ließ 1828 seine erste Gedichtsammlung erscheinen (später als »Digte, gamle og nye« vermehrt, 8. Aufl. 1882) und machte durch Frische und Formschönheit, besonders in den poetischen Genrebildern aus dem Volksleben: »Holzschnitte« (neue Ausg. 1901), viel Glück. 183031 ging er nach Italien, war 1841 in Neustrelitz Lehrer der künftigen Kronprinzessin von Dänemark und privatisierte später in Kopenhagen. Weitere Sammlungen (»Einige Gedichte«, 1835; »Judith«, ein deutsch geschriebenes episches Fragment, 1837; »Gesänge und Geschichten«, 1839; »Handzeichnungen«, 1840 etc.) befestigten seinen Ruf als hervorragendsten Erotiker und Naturschilderer wie als einen der ersten Verskünstler der dänischen Literatur. Schon 60 Jahre alt, veröffentlichte er seine beste Leistung in dem anmutigen, lyrisch erzählenden Zyklus »Des Hirsches Flucht« (1856 u. ö.; deutsch von Quehl, Berl. 1857, und von Honoré, Leipz. 1883); auch als Novellist tat er sich mit mehreren Sammlungen (1839, 1843, 1851; deutsch, Leipz. 1851, 2 Bde.) hervor. 1865 erschienen noch »Bunte Blätter« (deutsch, Leipz. 1863) mit dem schönen Romanzenzyklus »Verner og Malin« und 1879 seine »Nachgelassenen Gedichte«. Außerdem hat er Kinderverse, Übersetzungen und Anthologien (z. B. mittelalterliche Volkslieder, 1839) veröffentlicht. Seine »Gesammelten Dichtungen« erschienen 186072 in 11 Bänden. Vgl. die Biographien von N. Bögh (Kopenh. 18931900, 2 Bde.) und P. Levin (das. 1896); Brandes, Gesammelte Schriften, Bd. 3 (Münch. 1902).