1295. Die Schlange im Wurmälpeli.

[182] Alle Schlangen weit und breit wurden einst auf das kleine Alpeli am Südabhang des Schwarzen-Grates verbannt, daher bekam es den Namen »Wurä-n-Älpäli«.

Später machten sich mal viele Männer von Erstfeld auf und stiegen ins Wurmälpeli, um die Schlangen daraus zu vertreiben. Aber jetzt rotteten sich diese zusammen zu einer schauerlichen Truppe, bäumten sich hoch auf und riefen, unheimlich züngelnd, den frechen Eindringlingen zu: »Fort von hier! Die Alp ist unser! Wenn ihr nicht innert einer Viertelstunde diese Stätte verlassen habt, seid ihr alle des Todes!« Und die Männer mussten weichen, ohne ihre Absicht ausgeführt zu haben.


Fridolin Fischer, 70 Jahre alt.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 182-183.
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