|
[191] Da fragte Bhârgava Vaidarbhi den Pippalâda: ›Heiliger, wie viele Götter erhalten ein Geschöpf? Welche machen ihn (den Körper) sichtbar? Wer von ihnen ist der vorzüglichste?‹[191]
Der sprach zu ihm: »Der Äther ist der Gott, Vâyu, Agni, Wasser, Erde, Rede, Verstand, Gesicht und Gehör. Diese machen ihn sichtbar und sagen: ›Wir stützen hier den Körper1 und erhalten ihn.‹«
Zu ihnen sprach Prâna als der vorzüglichste: ›Täuschet euch nicht. Ich habe mich fünffach geteilt, ich stütze hier den Körper und erhalte ihn.‹
Sie verhielten sich ungläubig. Da schien es, als ob er aus Stolz nach oben ausziehen wollte. Und wie er auszieht, ziehen auch alle anderen aus; wie er aber haltmacht, machen alle halt2. Wie die Bienen alle hinter dem ausziehenden Weisel her ausziehen, aber wieder haltmachen, wenn er haltmacht, so taten Rede, Verstand, Gesicht, Gehör. Da sind sie zufriedengestellt und preisen den Prâna:
»Er glüht als das Feuer, er ist die Sonne, er ist Parjanya, Maghavan, er ist Vâyu; er ist die Erde, der Gott ist der Stoff, er ist, was ist und was nicht ist und was unsterblich ist. Wie die Speichen in der Nabe, so ruht alles im Prâna: Rik, Yajus, Sâman, Opfer, Krieger und Brahmanenstand. Du wanderst als Herr der Geschöpfe im Mutterleib und wirst wiedergeboren. Dir, Prâna, bringen diese Wesen die Opfergabe, der du mit den Lebensorganen (den Prânas) verweilst. Du bist der beste Opferpriester der Götter, die erste Spende für die Manen, du bist der lautere Wandel der Rishis, der Atharvans und Angiras. Indra bist du, Prâna, durch deine Kraft, Rudra bist du, der Beschützer. Du wandelst im Luftraum als die Sonne; du bist der Herr der Gestirne. Wenn du über sie regnest, dann stehen voll Freude, o Prâna, deine Geschöpfe: ›Nahrung wird uns nach Belieben werden.‹ Du, Prâna, bist ein Wanderer, der einzige Rishi; ein Verzehrer von Allem3 und ein Herr der Guten. Wir spenden dir Nahrung; du bist Vater des Mâtarishvan. Deinen Körper, der in der Stimme, der im Gehör, der im Gesicht, der im Verstande wohnt, den mache immerdar uns gnädig. Ziehe nicht hinaus. Das alles steht in Prânas[192] Hand, was in dem höchsten Himmel wohnt. Wie eine Mutter die Kinder, schütze uns. Glück und Weisheit verleihe uns.«
(2)
Herkunft des Prâna, seine Verteilung im Leibe unter Nennung der kosmischen Wesen, denen diese Verteilung entspricht, Tod.
Darauf fragte Kausalya Âshvalâyana: ›Heiliger, woher kommt der Prâna, auf welche Weise gelangt er in den Leib, wie verbleibt er dort, nachdem er sich fünffach geteilt hat, wie fährt er hinaus, wie heißt er draußen, wie drinnen?‹
»Du stellst Überfragen; du bist der beste unter den Brahmakundigen, darum sage ich es dir.
Aus dem Selbst entsteht der Prâna. Wie an einem Menschen der Schatten, so haftet an diesem der Verstand. Durch ihn als Boten gelangt er in den Leib.
Wie ein Fürst seine Diener mit dem Auftrage: ›Verwalte diese oder jene Dörfer‹ anstellt, so stellt er einzeln die anderen Hauche4 an ihren Platz.
Über After und Schoß stellt er den Apâna, den Abhauch. In Auge und Ohr samt Mund und Nase nimmt er selbst seinen Standort. Über die Mitte (herrscht) der Samâna; denn er verdaut die dargebrachte Speise5, aus ihm kommen die sieben Flammen6.
Im Herzen aber wohnt der Âtman. Daselbst sind hundert und eine Ader und wieder hundert bei einer jeden von ihnen. Je zweiundsiebzigtausend an Zahl sind die Zweigadern. In diesen wandelt der ›Durchhauch‹. Nun führt auf einer von ihnen der ›Aufhauch‹ für gute Taten zur guten Welt aufwärts, für böse zur bösen, für beiderlei Taten zur Menschenwelt.
Der Prâna geht draußen als Sonne auf; denn diese begünstigt den Prâna im Auge. Die Gottheit, die in der Erde wohnt, stützt den ›Abhauch‹ des Menschen. Der Luftraum zwischen beiden, das ist der ›Mithauch‹. Der Vyâna ist der Wind.[193]
Das Feuer (der Lebenskraft) ist der ›Aufhauch‹. Deshalb geht während des Kreislaufes der Geburten einer, dessen Lebenskraft erloschen ist, zusammen mit den im Manas aufgehenden Sinnesorganen und sein Denken7 mit ihm in den Prâna ein; der Prâna, verbunden mit dem Feuer der Lebenskraft, führt ihn zusammen mit dem Âtman in die entsprechend seinem Tun für ihn bereitete Welt.
Wer so weiß und den Prâna kennt, dessen Nachkommenschaft geht nicht zugrunde. Er ist unsterblich. So heißt es in dem Shloka:
›Wer die Entstehung, den Eintritt, die Stelle, die fünffache Macht und innere Beziehung8 des Prâna erkannt hat, erreicht Unsterblichkeit‹, erreicht Unsterblichkeit.«
(3)
Dies Kapitel erörtert das Wesen des Schlafes und des traumlosen Tiefschlafes. Wie die Strahlen der Sonne abends in die Sonnenscheibe eingehen und früh beim Aufgang wieder aus ihr hervortreten, so vereinigen sich alle Sinne abends in dem Manas. Der Mensch hört nicht, sieht nicht, schmeckt nicht usw.; der Atem aber mit seinen Unterabteilungen bleibt munter; er hält über dem Körper, der Burg des Brahman, Wacht. Der Text vergleicht drei der Prânas mit den Feuern, die auf dem Opferplatz brennen. Das Gârhapatyafeuer, das des Hausvaters, entspricht der Erde, das Âhavanîyafeuer dem Himmel, das Anvâhâryapacana dem Luftraum. Diese Verteilung benutzt der Autor, um die drei Hauche in gleicher Weise zu verteilen, den Apâna, der ja über die untersten Organe des Körpers gesetzt ist, dem Gârhapatya gleichzusetzen und den Prâna, der über Ohr und Auge gebietet, dem Âhavanîya. Dem Anvâhârya überweist er den Vyâna; wir würden den Samâna erwarten. Für diesen ist aber in dieser Systemspielerei kein rechter Platz. Wie vorher ihm die Verdauung zugewiesen wird, so besorgt er hier das Verdauen der beiden als Opferspenden dargestellten Atemzüge des Ein- und Aushauches. Das Manas wird zum Opferer gemacht. Der Lohn für das Opfer ist der Udâna, der den Opferer, d.h. das Manas, tagtäglich zum Brahman führt, so wie er in Abschnitt 3 als der bezeichnet wurde, der für gute Taten zur guten Welt usw. führt, so wie er als Tejas beim Tode mit dem Prâna den Menschen zu der ihm entsprechenden Welt führt. Im Traum erinnert sich das Manas aller seiner Erlebnisse, im Tiefschlaf aber, der durch die Übermacht des Tejas bewirkt wird, wird ihm die absolute Wonne zuteil, indem er sich mit dem höchsten Brahman vereinigt.
[194]
Da fragte ihn Sauryâyanin Gârgya: ›Heiliger, was ist's, das im Menschen schläft, was ist's, das in ihm wacht? Welcher Gott ist's, der träumt? Wem wird diese Wonne (des Tiefschlafes) zuteil? Auf wen sind sie alle gegründet?‹
Der sprach zu ihm: »Wie die Strahlen der Sonne, wenn sie zu Rüste geht, sämtlich in dieser Glutscheibe sich vereinigen und, wenn sie aufgeht, aus ihr wieder hervorkommen, so wird auch das alles im Manas als dem höchsten Gott zur Einheit. Darum sieht, riecht, schmeckt, fühlt, begrüßt, nimmt der Mensch nicht in Empfang, erfreut sich nicht, entleert sich nicht, geht nicht umher; man sagt eben von ihm, ›er schläft‹.
Die Prânas wachen wie Feuer über dieser Burg. Der Apâna ist das Gârhapatyafeuer, der Vyâna das Anvâhâryapacana; weil der Âhavanîya aus dem Gârhapatya entnommen wird, ist wegen dieses Entnehmens der Prâna das Âhavanîyafeuer9.
Der Samâna verdaut die in Form von Einatmen und Ausatmen dargebrachten Spenden; das Manas ist der Opferer; der Lohn des Opfers ist der Udâna, der den Opferer Tag für Tag zum Brahman führt.
Da nun im Traum genießt Manas als Gott seine Größe. Was immer er gesehen hat, sieht er wieder, was immer er gehört hat, hört er wieder; was er irgendwo genossen hat, genießt er immer wieder. Was er gesehen und nicht gesehen, was er gehört und nicht gehört, was er genossen und was er nicht genossen, was ist und was nicht ist, alles sieht er; sieht er, der selbst alles ist.
Wenn er vom Tejas überwältigt ist, da hat der Gott keine Träume. Dann entsteht diese Wonne in diesem Körper.
So wie, mein Lieber, die Vögel in ihr Nest auf dem Baume sich begeben, so begibt sich das alles in den höchsten Âtman: die Erde und ihre Bestandteile, das Wasser und seine Bestandteile, das Feuer und seine Bestandteile, der Wind und seine Bestandteile, der Luftraum und seine Bestandteile, das Auge und das Sichtbare, das Gehör und das Hörbare, der Geruch und das Riechbare, der Geschmack und das[195] Schmeckbare, die Haut und das Fühlbare, die Stimme und das Sprechbare, die Hand und das Greifbare, Schoß und Freude, After und Entleerung, Fuß und Gang, Verstand und Gedanke, Vernunft und Begreifliches, Ichbewußtsein und Ichbetätigung, Geist und Vorstellung, Glut und Glühbares, Hauch und das, was er erhält.
Denn der aus Erkenntnis bestehende Geist ist der Seher, Berührer, Hörer, Riecher, Schmecker, Denker, Begreifer, Täter; er geht in das höchste, unvergängliche Selbst.
Der geht in das Höchste, Unwandelbare ein. Wer das schattenlose, körperlose, blutlose, strahlende Unvergängliche kennt, der weiß alles und wird alles. So heißt es in einem Verse:
›Wer, mein Lieber, das strahlende Unvergängliche kennt, in das der aus Erkenntnis bestehende Geist mit allen Göttern, die Prânas und die Elemente eingehen, der weiß alles und ist in alles eingegangen.‹«
(4)
Kapitel V schildert die Bedeutung der mystischen Silbe Om, die in den Upanishaden als der Ausdruck des höchsten Brahman gilt. Das Nachdenken darüber ist gleichbedeutend mit dem über das Brahman. Die spätere Zeit hat sich viel mit ihr beschäftigt und über ihre Bedeutung, Etymologie, Aussprache u.a. eine kleine Upanishad verfaßt, die bei Anquetil Duperron vorhanden und von Bloomfield (Grundriß der Indoar. Phil. II, 1, B, S. 108) als Teil des Gopathabrâhmana nachgewiesen ist. Der Yogaphilosophie ist die Bedeutung der Silbe nicht weniger bekannt (Garbe, Sânkhya und Yoga, Grundriß III, 4, S. 50; Markus, Die Yogaphilosophie, S. 3). Siehe auch oben S. 98, 164, 183. Die Silbe wird in mehrere Moren zerlegt (a + u + m).
Da fragte ihn Shaibya Satyakâma: ›Wer, o Heiliger, unter den Menschen bis zu seinem Lebensende über den Laut Om nachdenkt, welche Welt gewinnt der dadurch?‹
Er erwiderte ihm: »Der Omlaut ist das höhere und das niedere Brahman. Darum geht ein Kundiger auf dieser Grundlage einem von beiden nach, o Satyakâma.
Wenn er über eine Mora nachdenkt, dann gelangt er, davon belehrt, mit Schnelligkeit zur Erde. Die Verse des[196] Rigveda führen ihn zur Menschenwelt. Dort genießt er, der Kasteiung, dem heiligen Studium und Glauben hingegeben, Ansehen.
Wenn er mit zwei Moren in das Denkorgan eingeht, dann führen ihn die Sprüche des Yajurveda zum Luftraum, in die Welt des Mondes. In der Welt des Mondes genießt er das Glück und kehrt darauf wieder zurück.
Wer aber mit allen drei Moren, d.h. mit der ganzen Silbe Om diesen höchsten Geist überdenkt, der vereinigt sich mit der Glut, mit der Sonne. Wie eine Schlange sich von der Haut löst, so löst er sich von dem Übel. Die Sâmamelodien führen ihn zur Welt Brahmans. Dort sieht er in seiner Burg den Geist ruhen, der höher ist als die höchste Schar der Einzelseelen10. Hier gibt es zwei Verse:
Drei Moren gibt es: miteinander zu eng verbunden oder zu getrennt voneinander angewendet, sind sie vom Tode begleitet11. Wenn die äußeren, inneren, mittleren Handlungen richtig vollzogen sind, zittert der Weise nicht.
Durch die Verse des Rik gelangt man zu dieser Welt, durch die Sprüche des Yajus zum Luftraum, durch die Melodien zu der Stätte, die die Weisen verkünden; mit Hilfe des Omlautes gelangt der Wissende zu ihm, zu dem, was frei von Leidenschaft, Alter, Tod, Gefahr und das Höchste ist.«
(5)
Der Mensch besteht aus 16 Teilen. Nach Brihad-Âr.-Up. 1, 5, 22 ist Prajâpati als das Jahr sechzehnteilig, seine fünfzehn Teile sind die Nächte, sein sechzehnter ist unveränderlich. In den Nächten nimmt er zu und nimmt er ab. In der Neumondnacht dringt er mit diesem sechzehnten Teil in alles, was lebt, ein und wird darauf wieder am Morgen geboren. Ebenso steht es mit dem Menschen, der solches weiß. Seine Habe sind die fünfzehn, sein Ich der sechzehnte Teil. In bezug auf seine Habe nimmt er zu und ab. Sein Ich ist die Nabe, seine Habe der Radkranz. Die Chândogya-Upanishad erklärt, wie ein Mensch 15 Tage lang nicht ißt und seiner Gedächtniskräfte beraubt wird, und von seinen 16 Teilen nur einer übrigbleibt. Wenn er dann Speise zu sich nimmt, so gewinnt er, weil ihm das Sechzehntel geblieben, seine Kräfte wieder. In unserem Kapitel entspricht der Purusha dem Âtman, dem Geist. Die Darstellung scheint lückenhaft.
[197]
Da fragte ihn Sukeshan Bhâradvâja: »Heiliger, Prinz Hiranyanâbha Kausalya kam zu mir und stellte die Frage: ›Kennst du, Bhâradvâja, den sechzehnteiligen Geist (Purusha)?‹ Ich sprach zu dem Prinzen: ›Den kenne ich nicht. Würde ich ihn kennen, wie hätte ich ihn dir nicht verkündet? Samt der Wurzel verdorrt der, der lügt. Darum vermag ich nicht zu lügen.‹ Er bestieg schweigend den Wagen und fuhr von dannen. So frage ich dich: Wo ist jener Purusha?« Der sprach zu ihm: ›Hier, im Inneren des Körpers, mein Lieber, wohnt der Purusha, in welchem die 16 Teile entspringen.‹
Dieser überlegte: »Bei wessen Auszug werde auch ich ausgezogen sein, bei wessen Verweilen werde auch ich verweilen?«
Er schuf da den Prâna. Aus dem Prâna (entstand) Glaube, Äther, Wind, Licht, Wasser, Erde, Sinnesorgane, Denkorgan, Speise. Aus der Speise die Kraft, Kasteiung, Sprüche, Opferwerk, die Welten und in den Welten der Name.
Wie die Ströme in ihrem Lauf zum Meer, wenn sie das Meer erreichen, verschwinden, Name und Gestalt von ihnen vergeht und alles nur Meer heißt, so geschieht es auch, daß diese sechzehn Teile des Beschauers auf ihrem Wege zum Purusha, wenn sie den Purusha erreichen, verschwinden, Name und Gestalt von ihnen vergeht und alles ›Purusha‹ heißt. Er ist es, der ohne Teile besteht und unsterblich ist. Hierzu dieser Vers:
›Wie Speichen in der Nabe des Rades, so ruhen in ihm die Teile. Diesen Purusha sollt ihr erkennen, damit der Tod euch nicht erschüttere12.‹
Er sprach zu ihnen allen: ›Das ist es, was ich vom höchsten Brahman weiß. Nicht gibt es Höheres als dies.‹
Sie aber verehrten ihn und sprachen: ›Du bist unser Vater, der du uns zum jenseitigen Ufer unsrer Unwissenheit führst. Verehrung den höchsten Weisen, Verehrung den höchsten Weisen!‹
(6)
1 | vânam ist unklar. Deussen übersetzt ›Röhrenwerk‹, was kaum richtig ist und ebenso wie Böhtlingks weitgehende Korrektur asmadvâsam angezweifelt werden muß. Ich bleibe bei der Bedeutung ›Rohr‹. Wie die oben angeführte Stelle Kaush. 2, 14 zeigt, wird der Körper ohne die Lebenskräfte als ein ›dürres Holz‹ bezeichnet. Die Lesart vânam kommt auf dieselbe Anschauung hinaus. |
2 | Ich folge Böhtlingks Konjektur. Vgl. dazu Prashna 6, 3. |
3 | D.h. du bist ein annâda, ein Speiseesser, ein Herr. |
4 | Die verschiedenen Abarten des Hauches, nicht, wie gelegentlich, die verschiedenen Sinne. |
5 | ›Führt zur Gleichheit‹: Wortspiel mit dem Namen samâna, der mittels samam nî erklärt wird. |
6 | Das ›Verdauungsfeuer‹: jâtharâgni. |
7 | Citta = Manas. |
8 | Siehe § 1: bâhyam: der kosmische Prâna; adhyâtmam: der im Inneren. |
9 | Eine auf eine falsche Etymologie (pranayana, prâna) gegründete Wortspielerei. |
10 | Zweifelhaft. Die Lesart jîvaghanât parât ist kaum richtig. |
11 | Vermutungsweise übersetzt. |
12 | Böhtlingk, ZDMG. 41, 667. Text verdorben. |
Buchempfehlung
Nach einem schmalen Band, den die Droste 1838 mit mäßigem Erfolg herausgab, erscheint 1844 bei Cotta ihre zweite und weit bedeutendere Lyrikausgabe. Die Ausgabe enthält ihre Heidebilder mit dem berühmten »Knaben im Moor«, die Balladen, darunter »Die Vergeltung« und neben vielen anderen die Gedichte »Am Turme« und »Das Spiegelbild«. Von dem Honorar für diese Ausgabe erwarb die Autorin ein idyllisches Weinbergshaus in Meersburg am Bodensee, wo sie vier Jahre später verstarb.
220 Seiten, 11.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
428 Seiten, 16.80 Euro