Arĕa

[678] Arĕa (lat.), 1) (röm. Ant.), freier, nicht bebauter od. bepflanzter, ursprünglich nicht zu Geschäften bestimmter Platz; daher der Hof am Hause, s. u. Wohnhaus; 2) ein solcher Platz zwischen der Straße u. einem Hause, Tempel etc.; deren waren in Rom mehrere, s. Rom (a. Geogr.); 3) der Kampfplatz in den Amphitheatern, s.d.; 4) die Dreschtenne an der Villa fructuaria: 5) freier Begräbnißplatz; 6) (Num.), die innere glatte Fläche der Münzen, auf der das Gepräge erhaben erscheint; 7) (Math.), so v.w. Flächenraum; 8) (Bot.), der Hof, eine Stelle ander Frucht, an der die äußere Fruchthülle zu fehlen scheint, wie auf dem Scheitel der Mispel; 9) das Mittelfeld einer berandeten Frucht, wie bei Ranunculus Flammula u. Lingua. Daher areolātus, gefeldert, maschig, d. h. in kleine eckige Abtheilungen od. Felder getheilt; 10) (Med.), (A. pellucĭda, germinatīva, durchsichtiger Fruchthof), ein heller ringförmiger, 1 Linie großer Fleck, der in den ersten Stunden des Embryonenlebens inmitten der Keimhaut entsteht. Später bildet sich um ihn herum die A. vasculōsa (Gefäßhof) u. diese umgibt die A. vitellīna (Dotterhof); 11) A. Martegiani, der leere Raum, den Martegiani zwischen dem Glaskörper u. der Netzhaut des Auges annahm u. durch dessen Mittelpunkt die Centralarterie hindurchgeht; 12) Kahlkopf, so v.w. Alopecie.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 678.
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