[827] Asphodĕlus (A. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Liliaceen (Liliaceae-Asphodeleae), 6. Kl. 1. Ordn. L., mit tief sechstheilig abstehender einfacher Blüthenhülle u. Honiggefäßen, die gewölbartig den Fruchtknoten bedecken u. aus der verbreiterten Basis der Staubfäden gebildet sind; Griffel ungetheilt, Samen kantig. Arten: A. luteus (Affodil, Königs-, Kupfer-, Goldwurzel), perennirende, im Juni blühende Gartenpflanze; Wurzel (Rad. asphodeli), sonst harntreibendes Mittel, äußerlich in Wunden u. Geschwüren, auch als Amulet; A. ramosus (Weißer Affodil), deren Wurzel (Radix asphodeli albi), wie jene, ehedem officinell, beide im südöstlichen Europa wildwachsend, die erstere gelb, die letztere weiß blühend. Bei den Griechen war der A. der Persephone (auch der Demeter) geweiht; man schrieb ihm Wunder- u. Heilkräfte zu u. die Knollen wurden gegessen; in der Odyssee wird der Asphodeloswiese gedacht als eines Aufenthaltsortes des Seelen, wo Minos Gericht hielt. Die Japanesen pflanzen u. stellen den Weißen Affodil auf Gräber u. an Begräbnißhallen. Der A. wurde in der neuesten Zeit zur Zucker- u. Spiritusbereitung empfohlen; der daraus gewonnene Alkohol ist durchsichtig, farblos, enthält weder Säure noch ölige Stoffe, u. 100 Gewichtstheile der Asphodilknollen geben 80/0 absoluten Alkohol. A. fistulosus, albus Willd. tauricus etc., ebenfalls in Gärten cultivirt, u. a. m.