[867] Athămas, 1) Sohn des Äolos u. der Enarte, König des nach ihm Athamantia genannten Theils von Böotien bei Orchomenos, Vater der Helle u. des Phrixos durch Nephele, nach deren Verstoßung Vater des Learchos, Melikertes u. der Euryklea durch Ino. Letztere, von Here verblendet, welche das Haus des A. wegen der Erziehung des Bakchos haßte, bewirkte durch das Verderben des Samengetreides Mißwachs u. bewog die von A. an das Orakel Abgeschickten zur Aussage, daß zur Abwendung des Unglücks die Kinder der Nephele geopfert werden müßten. Indeß die, nach der Verstoßung zur Göttin erhobene Nephele entführte ihre Kinder auf dem goldenen Widder (s. Argonautenzug) der Gefahr. Als Ino von A. bestraft werden sollte, entrückte sie Bakchos. Hierauf ward A. durch Themisto Vater des Schöneus, Erythrios, Leukones u. Ptoos (Pöös). Da nun Ino wieder erschien, ließ Themisto, in der Absicht, deren Kinder zu ermorden, auf die Lager ihrer eigenen Kinder weiße, auf die der Kinder der Ino schwarze Decken breiten. Als aber die mißtrauische Ino die Decken vertauscht hatte, tödtete Themisto ihre eigenen Kinder u. darauf sich selbst; den A. aber brachte Here in Raserei, in der er seinen Sohn Learchos als einen Hirsch erschoß u. die Ino nebst Melikertes verfolgte, bis sie sich mit diesem vom Felsen Moluris, auf dem Isthmos, ins Meer stürzte. Da zog A. nach Phthiotis, erbaute Halos, u. die Gegend hieß nach ihm auch Athamantia. 2) Enkel des Vorigen; führte die Orchomenier nach Teos in Asien.