Brandānus, St.

[178] St. Brandānus, irländischer Heiliger, st. um 577. Nach der Sage machte er wunderbare Seefahrten von einem Engel geführt, kam in die Unterwelt, sah dort die Qualen der Teufel u. Verdammten, gelangte dann nach der Insel der Seligen u. endlich ins Paradies. Die Legenden u. Sagen, die sich an B. knüpfen scheinen zuerst im 9. Jahrh.[178] zusammengestellt u. niedergeschrieben zu sein. Die Sagen kamen wahrscheinlich von England nach Frankreich, wo sie im 12. Jahrh. einen Bearbeiter od. Sammler fanden, u. nach dem Niederrhein, wo sie ebenfalls aufgezeichnet wurden. Erhalten blieb nur eine niederländische (abgedruckt in Bloemaerts Audvlämische Gedichten, Gent 1838–41) u. eine niederdeutsche Bearbeitung aus dem 14. Jahrh. (in Burns altplattdeutschen Gedichten, Berl. 1798).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 178-179.
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