Cardōna [1]

[690] Cardōna, Villa am Cardonero in der spanischen Provinz Lerida; mit Mauern befestigt; Fertigung von Seidenwaaren, Tuch, Wollzeugen, Leinwand, Messern; 3000 Ew. Der über 500 Fuß hohe Felsen, worauf das Schloß liegt, u. die ganze Gegend, mehr als eine Stunde im Umkreis, bestehen aus kaum 1/2 Fuß mit Erde bedeckten Steinsalzfelsen. Man räumt letztere ab u. gewinnt Salz für Catalonien u. einen Theil Frankreichs, so wie auch zu allerhand Kunstwaaren, jährlich gegen 10 Millionen Pfund. – C. hieß bei den Alten Udura u. war ein Ort der Jaccelani im Tarraconensischen Spanien. Die Salzfelsen kannten die Alten auch schon. 1375 wurde Folco von C. zum Grafen u. dessen Nachkomme Johann Raimund Folco III. zum Herzog von C. erhoben. Nach ihm kam C. an das Haus Cordova. 1711 wurde C. von Philipp V. mit Sturm genommen; 1712 u. 14 vergebens von den Franzosen belagert u. ergab sich erst nach der Einnahme von Barcelona, s. Spanischer Erbfolgekrieg.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 690.
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