[438] Cordon (fr., spr. Kordong), 1) Band, bes. Ordensband; daher C. bleu (spr. K. blöh), das blaue Band, woran der französische heilige Geistorden getragen wurde, daher auch so v. w. Heiliger Geistorden; C. noir (spr. K. noahr), so v. w. St. Michaelsorden; C. rouge (spr. K. ruhsch), so v. w. St. Ludwigsorden; 2) eine Truppenkette gegen Pest, Cholera u. dgl., auch gegen den Feind; daher Cordonsystem, die nach festen Annahmen geordnete Vertheidigung eines Landes od. einer Gegend durch kleine selbständige Posten, welche, unter sich in Verbindung stehend, Terrain u. die Feldbefestigungskunst benutzen, um den ihnen angewiesenen Landesabschnitt zu decken. Der österreichische Feldmarschalllieutenant Lascy adoptirte in der letzten Hälfte des 18. Jahrh. zuerst das C., um die österreichischen Grenzen gegen die Türken zu decken; 3) (Cordonstein), die Bedeckung der Futtermauern, mit vorspringenden Steinplatten, welche verhindern, daß das Wasser in die Mauer eindringt, u. bewirken, daß dasselbe an den Platten abtröpfeln muß; unter die Fugen werden gewöhnlich Hohlziegel als Rinnen gelegt; 4) so v. w. Hutcordon; 5) im Rauchwaarenhandel eine Anzahl Zobel- u. Marderschwänze.