Dauth

[764] Dauth, Joh. Max., geb. in Niederrhoden, Chiliast u. Schwärmer, lebte als Schuhknecht in Frankfurt a. M.; hier ließ er die Helle Donnerposaune von den bevorstehenden Gerichten Gottes über das Römische Reich 1710 drucken, worin er allen Städten u. Staaten, die seine Weissagungen nicht als göttliche Wahrheit annähmen, den Untergang ankündigte. Weil es viel Unruhe unter den Leuten verursachte u. sogar den öffentlichen Gottesdienst störte wurde er aus Frankfurt verwiesen u. trieb sich nun in den Niederlanden u. dem Wittgensteinschen umher, u. fand, mit Tennhardt verbunden, bes. um Ulm unter den Landleuten viele Anhänger. Nachher verschwand er. Er schr. auch: Göttliche Betrachtungen über die Heuchlerchristen u. scheinheiligen Pietisten, 1711.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 764.
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