Frostbeulen

[765] Frostbeulen (Frostballen, Perniones), örtliche Entzündungen, als Folgen des Erfrierens eines Theils, entstehen meist zur Winterzeit, bes. bei wiederkehrender Kälte (auch wohl als Vorboten derselben) u. belästigen durch Jucken u. Brennen. Die Füße, zumal bei Behinderung der Blutcirculation durch enges Schuhwerk, haben daran zu leiden. Sie verlieren sich nach u. nach, werden aber am sichersten geheilt, wenn man den Theil so lange mit Schnee reibt, bis man von der Kälte desselben nicht mehr afficirt wird, od. auch ihn eben so lange in eiskaltes od. Schneewasser steckt. Bei höheren Graden des Übels wird der Schmerz heftiger, es entstehen Bläschen auf der Haut u. oft bedeutende Geschwüre; ja in den heftigsten Graden wird der Theil brandig. Hier sind äußere entzündungswidrige Mittel, Thedens Schußwasser, Goulardsches Wasser, Campher, Salmiak in Wasser aufgelöst, Blutegel u. nach Befinden erweichende Salben (Frostsalben, s.d.) etc. räthlich. Schutz dagegen: Abhärten gegen Kälte u. Temperaturwechsel, kaltes Waschen, salbige Einreibungen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 765.
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