Galeopsis

[854] Galeopsis (G. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Labiatae-Stachydeae-Lamieae, 14. Kl. 1 Ordn. L., Stabgesäße genähert, unter der Oberlippe gleichlaufend, Staubbeutel mit 2 Klappen aufspringend, Oberlippe gewölbt, Unterlippe an der Basis beiderseits mit einem spitzen hohlen Zahne, Mittellappen stumpf od. ausgerandet; einheimische Arten: G. Ladanum, mit purpur-rothen Blüthen, doppelt so groß als die Kelche; G. versicolor Curtis (G. canabina Roth), rauchhaarig, die Gelenke des Stängels stark angeschwollen, stachelige Kelche, weißliche, blaßgelbe, rothgefleckte große Blüthen, beide auf sandigem Boden in Getreidefeldern; G. Tetrahit, rauchhaarig, ästig, mit 2–4 Zoll langen, ovallänglichen Blättern, lang-, borstenförmig-stacheligen Kelchen, purpurrothen Blumen, in Waldungen, Hecken; sonst das Kraut als Herba cannabis sylvestris officinell; G. ochroleuca Lam. (G. grandiflora Hoff., Roth), häufig in der Rheinpfalz, Westfalen u.a. Gegenden Deutschlands, auf Sandboden, Getreidefeldern, mit 1–11/2 Fuß hohem, ästigem, stumpf-vierseitigem Stängel, der wie die eirund-lanzettförmigen od. ovalen Blätter, mit weichen Seidenhaaren dicht bedeckt ist, u. gelben Blüthen, viermal größer als die Kelche. Die ganze Pflanze ist blaßgelblich grün. Das blühend getrocknete Kraut stand als Blankenheimer Thee od. Liebersche Auszehrungskräuter als Mittel gegen die Lungensucht in ausgebreitetem Rufe, u. schon die älteren Arzte haben das Kraut gegen Lungenkrankheiten angewendet. In den Ardennen wird das Kraut, dort Ganot genannt, zu gleichem Zwecke benutzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 854.
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