Gauermann

[14] Gauermann, 1) Jakob, geb. 1772 in Offingen bei Stuttgart, Landschafter, Zeichner u. Kupferstecher, bereiste die Schweiz u. Tyrol, wurde 1811 Kammermaler des Erzherzogs Johann, der ihn mit der Darstellung malerischer Ansichten von Steyermark beauftragte; G. lieferte gegen 200 Gebirgsansichten u. Idyllen aus dem Leben der Alpenbewohner u. Ölbilder u. radirte Blätter; er starb 27. März 1843 in Wien. 2) Friedrich, Sohn des Vorigen, geb. 1807 in Miesenbach bei Guttenstein in Österreich, bildete sich auf der Wiener Akademie, vorzugsweise aber durch eifrige Naturstudien zu einem der tüchtigsten Landschafts- u. Thiermaler der Neuzeit, die Stoffe seiner zahlreichen Gemälde wählte er vorzugsweise aus Steyermark, Tyrol u. Salzburg; die bekanntesten seiner durch charakteristische Wiedergabe der Natur u. naive Darstellung ausgezeichneten Gemälde sind: Felsenschlucht mit einem Geier auf einem verendenden Hirsche, Einschiffung der Heerden am Königssee, beide nebst zwei andern Bildern im Belvedere in Wien, Heimkehr im Sturm (gestochen von Passini), der Brunnen in Zell, die Gemsjagd (beide lithographirt von Brunner), Hirsche von Wölfen überfallen (gestochen von Gibbon); auch seine Radirungen sind geschätzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 14.
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