Gehirnerweichung

[65] Gehirnerweichung (Hirnerweichung, Encephalomalacia), Lockerung u. Zertrümmerung der Hirnmasse mit Erscheinungen der Hirnlähmung einhergehend. Man unterscheidet eine rothe (entzündliche) G., eine weiße (hydrocephalitische) u. eine gelbe (vielleicht gangranöse) G.; sie verläuft acut od. chronisch u. oft gehen Symptome eines anderen, die Erweichung einleitenden Gehirnleidens (Encephalitis, acuter Hydrocephalus, Apoplexie etc.) voraus. Je nach dem Sitze u. der Ausdehnung der Erweichung wird die Lähmung mehr od. weniger den Bewegungsapparat, die Empfindung od. das geistige Leben betreffen u. kann Kopfschmerz, Erbrechen, Stumpf- u. Blödsinn, Krämpfe, Lähmungen u. Sopor bedingen. Die Symptome sowie der Verlauf sind unbestimmt. Vgl. Ed. Waldeck, [65] De encephalomalacia etc., Königsb. 1829; C. H. Fuchs, Beobachtungen u. Bemerkungen über die G.; Ph. Fr. W. Vogt, Über die Erweichung des Gehirns u. des Rückenmarks, Heidelb. 1840; J. G. van der Voort, De encephalomalacia, Amsterd. 1842; Max Durand-Fardel, Traité du ramollissement du cerveau, Par. 1843 (deutsch von Eisenmann, Lpz. 1843); Car. Berth. Heinrich, De genesi emollitionis cerebri, Königsb. 1845; Rowland, On the nature of softening of the brain, Lond. 1851.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 65-66.
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