Granulation

[547] Granulation (v. lat., Med.), 1) die bei Eiterung sich bildenden Fleischwärzchen, s. Eiter; 2) Pachioni'sche Granulationen, kleine Knötchen in den Hirnhäuten; 3) G. (Granulardegeneration) der Nieren, so v.w. Bright'sche Krankheit, s.d.; 4) G. der Gebärmutter u. der Scheidehirse, bis hanskorngröße entzündliche Anschwellungen kleiner Drüsen; 5) G. der Leber (Cirrhose, Schuhzweckenleber, Granulirte Leber), eine bei Säufern vorkommende, mit narbigen Einziehungen zusammenschrumpfende Leber, s. Leberkrankheiten; 6) G. der Niere (Cirrhose der Niere, Granulirte Nierenatrophie, Morbus granulosus renum), narbige Schrumpfung des Nierengewebes; 7) G. der Bindehaut (Granulöse Bindehautentzündung, Conjunctivitis [granulosa] trachomatosa), wo durch das unter dem Epithelium der Bindehaut sich in Körnern ablagernde u. organisirende Exsudat die Bindehaut das Ansehen von Fischroggen bekommt, s. Bindehautnetz u. Augenentzündung; 8) Granulationstuberkel (Granulirte Tuberkel), gries bis hanfkorngroße graue od. gelbliche Körperchen, wie man sie bei Lungenschwindsucht (s.d.) in das Lungengewebe eingestreut findet; 9) G. der Lungen (Bayle's Lungengranulation), verhärtetes Product der Entzündung in einzelnen Lungenzellen (der vesiculären Pneumonie), s. Lungenentzündung.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 547.
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