[213] Helicīn, C26H16O14, ist ein von Piria entdecktes Product der Einwirkung schwacher Salpetersäure auf Salicin. Das H. ist ein indifferenter Körper, welcher in weißen Nadeln krystallisirt, schwach bitter schmeckt, sich schwierig in kaltem Wasser, in großer Menge aber in, siedendem löst, etwas in Alkohol, nicht aber in Äther löslich ist. Bei 100° verliert es 3 Äquivalente Wasser; bei 175° schmilzt es zu einer ölartigen Flüssigkeit, die beim Erkalten zu einer weißen krystallinischen Masse erstarrt. Bei der trockenen Destillation gibt das H. Salicylwasserstoff. Durch Säuren, Alkalien, Hefe u. Emulsin wird das H. in Zucker u. salicylige Säure zerlegt. Durch die Einwirkung von concentrirter Salpetersäure auf H. bilden sich nach einander Salicylsäure, Anitolinsäure u. Pikrinsäure. Durch Substitution des Wasserstoffs durch Chlor u. Brom lassen sich Chlorhelicin, C26H15ClO14, u. Bromhelicin, C26H15BrO14, erzeugen, welche durch Säuren, Alkalien, Hefe u. Emulsin in Zucker u. chlor- od. bromspiroylige Säure zerfallen. Wenn man Salicin in Salpetersäure von 1,09 specifischem Gewicht auflöst, so erhält man einen dem H. ähnlichen Körper, das Helicoïdin, C52H34O28, das durch die Einwirkung von Emulsin in Saligenin, Zucker u. Salicylwasserstoff zerlegt wird; auf dieselbe Weise wirken die Säuren u. Alkalien.