[667] Hymenäos, 1) (Hymen), armer athenischer Jüngling, liebte ein reiches Mädchen; um derselben nahe zu sein, verkleidete er sich beim Fest der Demeter in Eleusis als Mädchen. Seeräuber raubten die Jungfrauen mit H. u. brachten dieselben auf eine wüste Insel. H. tödtete die Räuber im Schlaf u. versprach, die Geraubten zurückzubringen, wenn man ihm die Geliebte gäbe; dies geschah. Man gedachte seiner seitdem in allen Brautgesängen, bis er vergöttert u. als ein Ehegott verehrt wurde; als solcher hieß er ein Sohn des Apollo od. des Magnes u. der Kalliope od. Urania od. Terpsichore, auch des Bakchos u. der Aphrodite; sein Bruder war Jalemos; er erscheint im Gefolge der Liebesgötter u. Liebesgöttin. Bei Vermählungen wurde er im Hochzeitgesang angerufen; auf Abbildungen dargestellt als reifer Knabe mit ernstem Gesichtsausdruck, mit der Brautfackel u. dem Brautschleier in der Rechten. Auf manchen Kunstwerken führen ihn Eros u. Psyche am Perlband; 2) Braut- od. Hochzeitgesang, welcher von Jünglings- u. Jungfrauenchören bei dem festlichen Zuge der Braut aus dem Hause der Eltern in das des Bräutigams gesungen wurde, s. n, Hochzeit.