Jeddo

[780] Jeddo (Jedo, Yeddo, spr. Dscheddo), 1) Meerbusen, Hafen, u. 2) Hauptstadt des Japanischen Reiches auf der Insel Nipon, am Vorigen u. Tonjak, Residenz des Kubo, dessen Palast mit Gräben u. Wällen umgeben ist u. der obersten Landesbehörden, mehrere Citadellen (darunter die den Hafen vertheidigende Festung Uragawa), Paläste, Gärten etc., deren Umfang auf 12/3 Meilen (nach Andern 5 Stunden) angegeben wird; offen, von vielen Kanälen durchzogen, soll 280,000 Häuser u. 1,300,000 Ew. (nach japanischen Angaben 10 Mill.), nach neueren Angaben nur 700,000 Ew. haben; hier viele Klöster u. Tempel, große Fabriken in Seide, Baumwolle, Porcellan, Papier, Waffen etc., Buchdruckereien, ausgebreiteten Handel. Die Brücke Niponpas, von wo aus man die Entfernungen rechnet, verbindet die Stadt mit der Vorstadt Tukanawa. J. wurde 1458 gegründet u. 1604–16 befestigt; 1703 u. 1806 große Feuersbrünste. Im Januar 1856 wurde J. durch ein Erdbeben verwüstet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 780.
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