[933] Kyau, 1) Fried. Wilhelm, Freiherr von K., geb. 6. Mai 1654 in Oberstrohwald im Brandenburgischen; diente seit seinem 17. Jahre bei den Brandenburgern, hatte aber so schlechtes Avancement, daß er erst nach 10 Jahren Fähnrich wurde. Eine verunglückte Posse zog ihm in Spandau Verhaft zu; auf Fürbitte der Kurfürstin wurde er zwar wieder befreit, doch trieb ihn ein unglückliches Duell aus Brandenburgischen Diensten. Er trat nun als Lieutenant 1694 in sächsische Dienste u. stieg, da er sich durch Witz u. satyrische Laune die Gunst Augusts II. (des Starken) gewann, schnell. 1705 wurde er Generalmajor u. Generaladjutant des Königs u. bald darauf Generallieutenant u. Commandant des Königsteins. Er st. 19. Jan. 1733. Seine derben Scherze dienten dem sächsischen Hofe zur Belustigung. Sein Leben erschien in 3 Bdn., Lpz. 1772, u. Areist. 1796; ferner K-s Leben u. Schwänke, Lpz. 1800. 2) Friedrich Wilhelm von K., Neffe des Vor., geb. 1708 in Pirna, studirte erst, nahm dann Kriegsdienste, stieg 1735 zum Major, machte 1736 als Anführer eines Kürassirregiments den Krieg gegen die Türken mit, trat 1740 als Obrist in preußische Dienste, focht in den zwei ersten Schlesischen Kriegen, wurde Generalmajor u. 1752 Generallieutenant, zeigte sich auch im Siebenjährigen Kriege sehr tapfer, bekam, nach Gefangennehmung des Herzogs von Bevern, das Commando in Schlesien, verlor hier Breslau u. wurde deshalb von einem Kriegsgericht zu halbjährigem Festungsarrest verurtheilt. Er st. 1759 in Schweidnitz.