Löscher

[524] Löscher, Valentin Ernst, geb. 29. Decbr. 1673 in Sondershausen, studirte in Wittenberg Theologie, wurde 1695 hier Adjunct der philosophischen Facultät, 1698 Superintendent in Jüterbogk u. 1702 in Delitzsch, 1707 Professor der Theologie in Wittenberg, 1709 Pastor an der Kreuzkirche u. später auch Oberconsistorialrath in Dresden, wo er 12. Febr. 1749 starb. Er war der gelehrteste Gegner des Pietismus, namentlich Joachim Lange's, u. der Vorfechter der orthodoxen Partei. Er schr.: Historia motuum zwischen den Lutheranern u. Reformirten, Frks. 1707–24, 3 Bde., 2. A. 1723–27; Reformationsacten u. Documente, Lpz. 1720–29, 3 Bde.; Notiones theologicae, 1708;Timotheus Verinus, 1718–22, 2 Thle. Seine geistlichen Lieder, 112 an der Zahl, stehen zerstreut in: Edle Andachtsfrüchte, Frankf. 1701, 2. Kob. 1711; Evangelische Zehenden gottgeheiligter Amtssorgen, Magdeb. 1704–10, 6 Thle.; Dreifache Andachtsübung, Dresd. 1713; Beitrag zur evangelischen Jubelfeier, 1717 etc. Er gab heraus die theologische Zeitschrift: Unschuldige Nachrichten von alten u. neuen theologischen Sachen, 1701–20. Sein Leben beschrieben Th. Krüger, Dresd. 1751, u. M. von Engelhard, Dorp. 1853, Stuttg. 1856.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 524.
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