Maleïnsäure

[776] Maleïnsäure (Chem.), C8H4O8, eine organische, zweibasische, der Fumarsäure u. Aconitsäure isomere Säure, welche künstlich durch Erhitzen der Apfel- od. Fumarsäure bei 175–200° erhalten wird, in der Natur aber noch nicht vorgefunden worden ist. Bei der trockenen Destillation der Äpfelsäure u. Fumarsäure geht sie in weißen Dämpfen über u. bildet farblose Säulen. Die M. schmeckt sauer u. widerlich, löst sich leicht in Wasser, schmilzt bei 130° u. geht durch anhaltendes Schmelzen wieder in Fumarsäure über. Mit Ausnahme des Silber-, Blei- u. Kupfersalzes sind die Maleïnsauren Salze löslich, das Bleisalz ist frisch gefällt käsig, verwandelt sich aber bald in krystallinische Schuppen. Durch Erhitzen der krystallisirten M. bis 160° geht dieselbe in das Anchydrid über, welches weiß ist, bei 57° schmilzt u. bei 176° sublimirt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 776.
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