Merĭnos

[151] Merĭnos, 1) Schafe von rein spanischer Abstammung, s.u. Schaf; 2) wollene, seine Gewebe, welche auf beiden Seiten recht sind, da sie in einer solchen Weise köperartig gewebt sind, daß jeder Schußfaden abwechselnd zwei Kettenfäden über u. zwei unter sich hat, daß man also auf beiden Seiten die Hälfte vom Schuß u. von der Kette sieht; er wird mit vier Schäften gewebt, gesengt, geschoren, mit Glanz appretirt; die weniger glänzenden u. weicheren heißen Thibet. Er wurde früher nur in England, bes. in Manchester gefertigt, jetzt auch in Frankreich, Sachsen, Schlesien, Böhmen; die sächsischen u. französischen M. sind besser u. seiner als die englischen. Halbwollene M. (Halbmerinos) bestehen im Schuß aus Kammwolle; in der Kette aus Baumwolle; baumwollene M. sind eine Nachahmung der wollenen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 151.
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