Milo [1]

[271] Milo, Tit. Annius Papinianus, war 57 v. Chr. mit P. Clodius römischer Volkstribun u. wurde dessen Feind, weil er auf Wunsch des Pompejus Cicero's Rückkehr aus dem Exil betrieb. Nach der von M durch Gladiatoren gewaltsam bewirkten Zurückberufung u. Rückkehr Cicero's suchte Clodius die Wiederherstellung dessen Hauses zu hindern, wurde aber von M. vertrieben u. seine Wahl zum Ädil durch Vereitelung der Comitien durch M. verhindert. Clodius, 56 v. Chr. dennoch zum Ädil gewählt, verklagte den M. wegen verübter Gewalt, wurde aber mit seinen Anhängern bei den durch Gewalt unterbrochenen Verhandlungen verjagt u. die Anklage gegen M. fallen gelassen. Am 20. Januar 52 kam es zwischen. dem Gefolge des M., welcher nach Lanuvium reiste, u. des Clodius, der von seinen Gütern nach Rom zurückkehrte, zum Kampfe, in welchem Clodius von einem Sklaven des M. schwer verwundet u. von M. vollends getödtet wurde. Diese That erregte unter dem römischen Pöbel große Empörung, u. M., angeklagt, wurde trotz der berühmten noch vorhandenen Vertheidigungsrede Ciceros (Oratio pro Milone) verurtheilt u. nach Massilia verbannt. Da er später auch von Cäsar nicht nach Italien zurückgerufen wurde, so kehrte er eigenmächtig zurück, starb aber wahrscheinlich in Apulien. Er war seit 55 mit Fausta, Tochter Sulla's, vermählt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 271.
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