Nenndorf

[783] Nenndorf (Groß-N.), Pfarrdorf u. Badeort im Amt Rodenbergdes kurhessischen Kreises Schaumburg, unweit der Eisenbahn von Hannover nach Minden; 800 Ew. Die Quellen (7 bis 10° R.) sind seit 1763 bekannt, aber erst 1777 gefaßt u. seit 1789 mit Badehäusern u. Anlagen geziert. Das Wasser enthält schwefel- u. salzsaure Bittererde, schwefelsaures Natron u. mehr, andre Salze, ist bes. an Schwefelwasserstoff reich u. wird daher mehr zum Baden, als zum Trinken benutzt; bes. gegen Gicht, in chronischen Hautkrankheiten, Folgen der Syphilis, metallischen Vergiftungen, fehlerhaften Schleimabsonderungen, asthmatischen Brustbeschwerden u. andern chronischen Übeln. Die Schlamm-, Douche- u. Dampfbäder sind sehr dienlich, auch sind Gasbäder vorhanden. Vgl. F. Wurzer, Phys.- chemische Beschreibung der Schwefelquellen zu N., Kassel 1815; Das Neueste über die Schwefelquellen zu N., Lpz. 1824; d'Oleire u. Wöhler, Die Schwefelwasserquellen zu N., Kassel 1835.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 783.
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