Orobanche

[379] Orobanche (O. L., Sommerwurz), Pflanzengattung aus der Familie der Orobancheae, 14. Kl. 2. Ordn. L.; Kelch vierspaltig od. zweiblätterig, Kelchblätter öfters zweispaltig, Blumenkrone rachenförmig, unterwärts drüsig fleischig, zuletzt über der Basis ringsum abspringend, nur die Basis bleibend; Kapsel ein- bis fünffächerig, die zwei Samenträger gegenüber u. wandständig; Schmarotzergewächse. Einheimische Arten: O. major (Maiwurz), die ganze Pflanze braun, mit purpurrostfarbene Blüthen, einfacher Stängel; O. elatior, gelblich; O. epithymum, auf den Wurzeln des Quendels; O. cruenta, purpurroth, auf denen des Lotus corniculatus; O. galii, rosenroth, auf Wurzeln des Labkrautes; O. rubens, mit rothbraunem Stängel, auf Wurzeln von Medicago falcata u. M. sativa; letztere vier riechen nelkenartig u. wurden sonst unter einer Species als O. caryophyllacea begriffen u. gegen Convulsionen der Kinder angewendet; O. pruinosa Lap., mit dünnem, hohlem, bereiftem, weißbehaartem. Stängel, weißen, blaßblaugeaderten Blumen, auf Wurzeln von Vicia faba, im südlichen Europa; O. rapum, 1–2 Fuß hoch, mit[379] bauchigen, bräunlichrothen Blumen, auf Wurzeln von Spartium scoparium; O. coerulea, die ganze Pflanze violett; O. ramosa (Hanftod, Hanfwürge), ästig, bräunlich, mit purpurblauen Blüthen; sämmtlich auf den Wurzeln anderer Gewächse schmarotzend.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 379-380.
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