Medicāgo

[60] Medicāgo (M. L., Schneckenklee), Pflanzengattung[60] aus der Familie der Papilionaceae-Loteae-Trifolieae, Diadelphie, Decandrie L.; fünfspaltiger od. fünfzähniger Kelch, Schmetterlingsblumen mit stummem Schiffchen, zweibrüderigen Staubgefäßen, gleichmäßigen convexen Flügeln, am oberen Rande nicht eingedrückt. Fruchtknoten von der Basis aus nach vorn gekrümmt, an der Fahne anliegend; Griffel kahl; Hülfe einfächerig, sichel- od. schneckenförmig, ein- bis vielsamig; Arten: zahlreich, bes. M. arborea, 3–4 Fuß hohes, gelbblühendes, auch im Winter im Zimmer belaubtes, zierliches, als Zierpflanze in Glashäusern cultivirtes, im südlichen Europa heimisches Bäumchen; der Cytisus der Alten, u. als Futter der Ziegen berühmt. M. falcata (Gelbe, Schwedische Luzerne, Burgundisches Heu), häufig auf Bergen, trockenen Wiesen, mit gelben, gelblichweißen od. safrangelben, später auch grasgrünen u. zuletzt violetten Blüthenköpfen u. sichelförmigen od. einmalzusammengedrehten Hülsen, Blumenköpfen; so wie M. lupulina (Hopfenklee, Englischer Klee), ebenfalls gelb, u. mit schneckenförmigen in der Mittte geschlossenen Hülsen, als Futterkräuter zu empfehlen; M. sativa, sonst als Herba medicae officinell, s. Luzernerklee. Viele andere Arten, wie M. turbinata, M. terebellum, M. scutellata, M. helix, M. intertexta, M. murex, M. echinus u.a., mehr wegen der eigenthümlichen Gestalt der schnecken od. schraubenartig gewundenen, auf mancherlei Weise stachlichen Hülsen als Zierpflanzen cultivirt, sind in Südeuropa heimisch; M. circinata (Französisch Spanischer Schneckenklee), im südöstlichen Europa, mit gefiederten Blättern, meist vierblüthigen Blüthenstielen, gelben Blüthen u. nierenförmig flach zusammengedrückten, geaderten, haarigen, am Vorderrande gezähnelten Hülsen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 60-61.
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