[30] Phädrus, stammte aus Thracien od. aus Pierien in Macedonien u. war ein Sklave des Augustus, welcher ihn dann freiließ; unter Tiberius wurde er von Sejanus verfolgt u. starb in hohem Alter wahrscheinlich unter Claudius. Er schr.: Fabulae, 5 Bücher, in sechsfüßigen Jamben. Da P. von den Alten als Fabeldichter gar nicht genannt wird, so behaupteten einige Gelehrte im 18. Jahrh., bes. Christ, daß diese Fabeln untergeschoben wären, namentlich wurden die 32 Fabeln, welche Perotti 1727 in Parma entdeckte u. Casitti als XXXII noviter delectae Phaedri Fabulae (Neap. 1808, 4. Ausg. 1817), Janelli (ebd. 1809 u. 1811) u. Eichstädt (Jena 1812) herausgaben, für untergeschoben erklärt (vgl. Adry, Examen des nouvelles fables de P., Par. 1812), während ihre Echtheit auch Vertheidiger fand, z.B. an Borelli, der sie Zür. 1832 u. nach ihm Dreßler, Bautzen 1838, herausgab; deutsch von Gruber, Wien 1816. Die 1. Ausg. des P. von Pithou, Troyes 1596 u. ö.; Hauptausgabe von Burmann, Amsterd. 1698 u. ö., von Schwabe, Halle 177981, 2 Bde., n.A. Braunschweig 1806, 2 Bde., Siebelis, Lpz. 1851, u. Raschi, ebd. 1853; deutsch von Schwarz, Halle 1818, Vogelsang, 2. Aufl. Lpz. 1823, Hinzelmann, Salzwedel 1834 u. Kerler, Stuttg. 1838.