Przemysl [2]

[659] Przemysl (spr. Prschemisl), 1) böhmischer, sagenhafter Fürst um 700–750, früher Landmann, ein Seher; er pflügte gerade, als die Gesandtschaft Libussas, welche ihn zu ihrem Gemahl erkoren hatte, bei ihm eintraf. Er steckte den Haselstecken, mit welchem er die Rinder getrieben, in die Erde, u. daraus schossen sogleich drei Schößlinge hervor, von denen zwei wieder verdorrten. Hieraus weissagte er, daß nur immer einer aus seinem Geschlechte über die Böhmen herrschen werde. Seine Bauerschuhe ließ er in der Königsburg Wyschehrad bewahren, damit seine Nachkommen nie stolz würden. Mit Libussa baute er Prag u. gab den Böhmen Gesetze, s. Böhmen (Gesch.) II. 2) P. II., so v.w. Ottokar 1).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 659.
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