Rinnstein

[179] Rinnstein, 1) ein etwa 3 Fuß großer, oberhalb einige Zoll tief ausgehöhlter Sandstein in Küchen, gewöhnlich in einer Fenstervertiefung in Brüstungshöhe angebracht, durch welchen das überflüssige u. unreine Wasser abgeführt wird. Aus dem R. wird das Wasser durch ein, mit einem großlöcherigen Siebe versehenes Loch in einer Röhre nach dem für dieses Wasser bestimmten Behälter od. direct in die Schleußen geführt. Diese Röhre wird von gebranntem Thon od. von Zinkblech gemacht u. außerhalb der Mauer hinabgeführt. Um den übeln Geruch in den Küchen zu vermeiden, welche die aus der Röhre aufsteigende Zugluft erzeugt, bedient man sich der Waterklosets, einer Vorrichtung von Gußeisen in einem hydraulischen Verschluß bestehend, welche in die Öffnung des R-s gesetzt, den üblen Geruch absperrt; 2) die in manchen Städten (z.B. Berlin) entlang den Straßen hinlaufenden ausgehöhlten Steine, welche das Tagewasser od. Spülicht den Schleußen zuführen; 3) der unter der Mündung des Abfallrohres befindliche ausgehöhlte Stein, welcher das Dachtraufwasser nach den Schleußen od. Gossen leitet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 179.
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