Rückenmarkskrankheiten

[423] Rückenmarkskrankheiten, im engeren Sinne Erkrankungen des Nervenmarkes selbst, im weiteren Sinne auch seiner verschiedenen häutigen Hüllen u. seiner knöchernen Umgebung. Die R. äußern sich theils örtlich durch Schmerzen, theils in entfernten Theilen durch Störung der Empfindung u. Bewegung; sie verlaufen meist chronisch u. gehen gewöhnlich in Lähmungen über. Die Ursachen der R. sind bald mechanische Einwirkungen, bald übermäßige Anstrengungen durch ausschweifenden Geschlechtsgenuß od. Strapazen, bald Vergiftungen (durch Blei, Kupfer, Arsen, Quecksilber, Strychnin, Blausäure etc.), bald Dyskrasien, wie Tuberkulose, Syphilis, Gicht, Typhus, bald sind blos Erkältungen als Ursachen nachweisbar. Die Mehrzahl der R. ist nicht od. nur sehr schwer heilbar. Vgl. Roods, Spinal affections etc., Lond. 1841; Robertson, Spinal et nervous diseases etc., Glasgow 1842; Coles, Spinal affections etc., Lond. 1845.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 423.
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