Robertson [1]

[204] Robertson (spr. Robberts'n), 1) William, geb. 1721 zu Borthwick in Schottland, wurde1743 Prediger in Gladsmuir, 1758 erster Prediger in Edinburg, 1761 Principal der Universität u. Historiograph von Schottland u. st. 11. Juni 1793 daselbst, wo ihm auch eine Statue errichtet wurde. Er schr.: Hist. of Scotland (unter Maria u. Jakob VI.), Lond. 1759, 2 Bde.; Additions, 1787,13. Ausg. ebd. 1791, 2 Bde. (deutsch Ulm 1762, 2 Bde., Braunschw. 1762, 2 Bde., Lpz. 1829, 6 Bde.); Hist. of the reign of the Emperor Charles V., Lond. 1769, 3 Bde. (deutsch von Mittelstädt, Braunschw. 1778, 1792 f., 3 Bde.); Hist. of America, Lond. 1777 (deutsch von I. F. Schiller, n. A. Lpz. 1801, 3 Bde.); Historical disquistion concerning the knowledge which the ancients had of India, Lond. 1791 (deutsch von G. Forster, Berl. 1794). Lebensbeschreibung R-s von Dug. Stewart, Lond. 1801. 2) Joseph, geb. 1728 zu Knige in Westmoreland, wurde 1752 Pfarrer zu Raleigh in Essex, zuletzt in Horncastle in Lincolnshire u. st. 1802; er schr.: Introduction to the study of polit. literature, 1782; The Parian Chronicle, 1788 (deutsch von Wagner, Gött. 1790); Essay of the education of young Indies, 1798; Essay on the nature of the English verse, 1799 etc. 3) Georg, Mitglied der Akademie der Schönen Künste in London, reiste nach Italien, wo er sich mehre Jahre in Rom aufhielt, dann nach Jamaica u. st. 1788 in London; er lieferte treffliche Ansichten von Jamaica. 4) Stephan Kaspar, geb. 1763 in Lüttich; studirte in Löwen Theologie, beschäftigte sich aber mehr mit der Malerei u. später mit Physik, wurde 1794 Professor der Physik im Ourthedepartement, ging nach Paris, um dem Gouvernement seinen erneueten Spiegel des Archimedes anzubieten, u. stellte hier sein physikalisches Cabinet auf. Er machte mehre wichtige Entdeckungen im Gebiet des Galvanismus u. unternahm mehr als 60 Reisen mit dem Luftballon in den Hauptstädten Europas, 5) Lord Patrick, Mitglied des schottischen Obergerichtes, starb in hohem Alter im Januar 1855 zu Edinburg; er schr. 2 Bände Gedichte.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 204.
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