Saladin

[774] Saladin (Salah Ed-din-Jussuf Ebn Ayub), geb. 1137 in dem festen Schlosse Tekrit, auf welchem sein Vater, ein Kurde, Befehlshaber war; diente Anfangs unter seinem Vater u. unter seinem Oheim Schirkuh erst gegen Adhed, Khalifen von Ägypten, dann gegen dessen Vezier Schawer in Ägypten, u. übernahm, als sein Oheim 1168 auf diesem Feldzuge starb, den Oberbefehl u. wurde in dem eroberten Ägypten Vezier seines Sultans Nureddin. Schon hier entwickelte er Kraft u. kriegerisches Talent u. stürzte 1171 den fatimischen Regentenstamm in Ägypten. Nach Nureddins Tode 1174 kündigte er dessen Sohne Al Malek den Gehorsam auf u. eroberte Damask, belagerte aber den Khalifen vergebens in Aleppo; erst 1183 ergab sich Aleppo, u. S. wurde nun als Sultan von Ägypten u. Syrien vom Khalifen Nasser anerkannt. In seinen Kriegen gegen die Christen im Heiligen Lande siegte er 1187 in der Schlacht bei Tiberias, worauf er St. Jean d'Acre, Said, Beirut u. Jerusalem eroberte. Die Kunde davon im Abendlande veranlaßte den dritten Kreuzzug unter Kaiser Friedrich I. 1189 u. den Königen Philipp August von Frankreich u. Richard Löwenherz von England 1191; der Krieg wurde mit verschiedenem Erfolg geführt (s. Kreuzzüge S. 807 f.), bis S. im September 1192 Frieden schloß. S. st. 1193 u. wurde bei einer Nachkommenschaft[774] von 17 Söhnen Stifter der Dynastie der Ayubiten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 774-775.
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