Seammonĭum

[33] Seammonĭum (S. halepense, S. diagrydium), eine harzähnliche Masse, welche aus dem ausfließenden Saft der am oberen Theil von Erde entblösten, schief eingeschnittenen Wurzel von Convolvulus scammonia durch Eintrocknung bereitet wird; es sind leichte, löcherige, aschgraue, undurchsichtige, auf dem Bruche wenig glänzende, nicht fettige, sondern trockene, befeuchtet grünlich werdende Stücke von widrigem, bitterm scharfem Geschmack; mit Wasser eine trübe, grünliche, mit Weingeist eine klare, doch nicht vollständige Auflösung gebend, auch in Kalilauge löslich, als heftig wirkendes, drastisches Purgirmittel. Das echte S. des Dioscorides soll von Convolvulus sagittaefolius Sibth., geringere Sorten (Smyrnisches od. Antiochisches S.), von Periploca secamone u. mehren Arten von Apocynum u. Euphorbia, auch eine Sorte von Cynanchum monspeliacum in Frankreich bereitet werden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 33.
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