Schuhmacherpech

[449] Schuhmacherpech (Schuhpech), fettes, weiches Pech, welches bei gelindem Feuer geschmolzen wird, daher noch viel Terpentinöl enthält; die Schuhmacher überziehen den Schuhdraht damit, um so die Nähte mehr wasserdicht zu machen. Außer dem gewöhnlichen braunen Pech, womit der Schuhdraht gepicht, u. welches noch mit etwas Talg vermischt wird, hat man noch weißes Pech, womit man die Fäden zu weißen Nähten bestreicht; 4 Theile weißes Wachs wird klar geschnitten, 1 Theil Bleiweiß darauf gestreut, die Mischung in Leder gewickelt u. einige Minuten mit einem Hammer gepocht; auch schwarzes Pech, womit das gebrannte Leder zu den steifen Stiefeln bestrichen wird, man nimmt dazu auf 2 Pfd. Pech 1/2 Pfd. gelbes Wachs, nebst dem nöthigen Kienruß, welches in einem Tiegel zusammengeschmolzen wird. Ein Gemisch von S.u. Guttapercha gibt vortreffliche Formen zu galvanoplastischen Niederschlägen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 449.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: