[450] Schulbischof, die Gewohnheit, bes. in Frankreich u. am Rhein, in jedem Jahre, am Tage der[450] unschuldigen Kindlein (28. Dec.), aus den Schulkindern einen Bischof zu wählen, welcher, völlig als Bischof gekleidet, durch die Städte ritt u. in der Kirche die dem wirklichen Bischof zukommenden Geschäfte verrichtete, während seine Schulcameraden die Chorstühle als Chorherren einnahmen; nach der Feierlichkeit wurde geschmaust. Mehre Synoden u. bes. das Concil zu Basel suchten diesen, seit dem 11. Jahrh. vorkommenden Mißbrauch auszurotten, doch bestand er an manchen katholischen Orten noch sehr lange u. zu Mainz sogar bis 1779.