[828] Semnōnes (Semnŏnes), suevischer Stamm im Innern von Germania, zwischen Oder u. Elbe, umgeben von Marsingern, Silingern, Cheruskern, Longobarden, Nuithonen, also in einem großen Theil von Schlesien, der Mark Brandenburg (bis Frankfurt a.d. O. u. Potsdam) u. dem östlichen Sachsen. Sie wohnten in 100 Gauen u. galten als das Stamm- u. Hauptvolk der Sueven. Bei ihnen war ein heiliger Hain (Semnonum silva), wo die Abgeordneten aller Suevenstämme ihre Versammlungen hielten; diese erschienen hier gebunden u. wenn einer zufällig fiel, durfte er nicht aufstehen, sondern wurde aus dem Hain gewälzt. Die S. waren einst unter Marbods Unterthanen, neigten sich aber nachher auf die Seite seiner Gegner. Zur Zeit Domitians wird ein König der S., Masyns, erwähnt, welcher mit der Jungfrau Ganna zum Kaiser kam. Seit dem Markomännischen Kriege verschwindet ihr Name.