Haī

[854] Haī, Sohn des Gaon Scherira, geb. 969 in Pumbeditha in Babylon, wurde in seinem 18. Jahre Gerichtsvorsteher u. 2 Jahre darauf Gaon u. st. 1038. Er ist der letzte Gaon u. bemühte sich bes., das zu seiner Zeit bereits abnehmende Studium des Talmud in Babylon zu fördern u. eiferte für den orthodoxen Glauben; selbst von Spanien aus suchte man bei ihm Belehrung u. Recht, u. noch heute sind seine Entscheidungen sehr geschätzt. Seine vielen hebräischen u. arabischen Werke betreffen die Halacha (s.d.), biblische Exegese, religiöse Ethik; manche sind ihm unterschoben od. verdächtig: Mischpete Schebuoth (Eidrecht) u. Mekach u. Mimkar (Kauf u. Verkauf, Theil eines größeren Werkes), aus dem Arabischen übersetzt (Letzteres 1078 von Rab. Barzeloni), Ven. 1602, Wien 1768; Muhar ha Sechel (Vernunftermahnung), gereimte Ethik, Par. 1559, Ven. 1579; mit lateinischer Übersetzung, Frankf. 1598.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 854.
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