[138] Siphnos (a. Geogr.), eine der Kykladeninseln zwischen Melos, Seriphos, Delos u. Paros, mit der Stadt Apollonia; ohne Hafen, felsig, doch nicht unfruchtbar; Bevölkerung hatte sie durch eine Colonie Ioner aus Athen erhalten. Berühmt war S. durch seine Gold- u. Silberschätze, von denen die Siphnier den Zehnten in den Delphischen Tempel entrichteten; Apollon soll die Gruben zerstört haben, weil ihm der Zehnt davon nicht mehr gebracht wurde. Gleichwohl erhielt sich der Wohlstand der Insel u. sie hielt zur Bundesgenossenschaft Athens. Auf S. fand man ein bleihaltiges Gestein, woraus man Kochgefäße u. Schmelztiegel machte. Sitten u. Redlichkeit der Siphnier standen in Griechenland in schlechtem Ruf. Jetzt Siphno od. Sifanto, s.d.