Sonrhay

[295] Sonrhay, Negervolk im westlichen Sudan, zu beiden Seiten des mittleren Niger, bildete ehemals ein mächtiges Reich, dessen Hauptstadt Garo (Gao, Gaugan) war u. zu welchem auch Timbuktu gehörte. Die ersten Beherrscher der S. führten den Titel Za u. waren seit 1009 zum Islam übergetreten. Dabei waren jedoch die S. noch zum Theil abhängig von den Sultanen von Melli Ali Kilnu, welcher das Joch der Melli ganz abschüttelte, stiftete sodann die Dynastie der Sunni, aus welcher 19 Regenten die S. beherrschten. Im Jahr 1493 stieß der Kaide Muhammed Ben Abu Bekr die Sunni vom Throne u. gründete eine neue Dynastie, indem er sich unter dem Titel Askia die Herrschaft aneignete. Unter ihm umfaßte das Reich S. das ganze centrale Afrika bis östlich zum Tsadsee. 1592 wurde das Reich S. von den Marokkanern zerstört.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 295.
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