Staudigl

[711] Staudigl, Joseph, geb. 14. April 1807 zu Wöllersdorf in Unterösterreich, besuchte das Gymnasium in Wiener-Neustadt u. Krems; sollte sich dem geistlichen Stande widmen u. ging als Novize zu den Benedictinern, dann aber um Chirurgie zu studiren, nach Wien, wo er als guter Bassist im Chore des Burgtheaters angestellt u. 1831 erster Hofkapellsänger wurde. Ausflüge ins Ausland erhöhten seinen Ruf, 1844 war er in London, wo er bes. als Kaspar im Freischütz u. als Oroveso in Norma excellirte. Seit 1850 fing seine Stimme an abzunehmen, er verfiel darüber in Mißmuth, welcher sich später bis zum Wahnsinn steigerte, so daß er 1856 in ein Irrenhaus in Wien gebracht wurde, in welchem er 28. März 1861 starb. Er componirte mehre Lieder, wie: Wogentäuschung, an die Nacht, das Süßeste u. Schwerste, der Himmel im Thal etc.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 711.
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