Tapezieren

[246] Tapezieren, 1) die Wände eines Zimmers mit Tapeten bekleiden. Papiertapeten werden mit einem Kleister von Mehl u. Leimwasser auf die Wände aufgeklebt; sind sie durch den Gebrauch schmutzig geworden, so kann man sie durch Abreiben mit Brodkrume reinigen. Alle andern Arten Tapeten müssen an die Wände genagelt werden mit Tapetennägeln (kleinen Nägeln mit stumpfen Spitzen u. kleinen, runden, stachen Köpfen); gewöhnlich bedeckt man die Köpfe dieser Nägel wieder mit einer zierlichen, vergoldeten od. lackirten Leiste. Diese Arbeit verrichten die Tapezierer, welche auch die Gardinen an Fenstern u. Himmelbetten verfertigen, auch wohl gepolstertes Hausgeräthe beschlagen. Zum Nähen brauchen sie die Tapeziernadeln, große Nähnadeln mit gekrümmten Spitzen; zum Beschlagen die Tapeziernägel, Nägel, mit einem vierseitigen spitz zulaufenden Schaft u. einem großen runden, unterwärts hohlen Kopfe, welcher öfters mit Goldfirniß gefirnißt, mit Zinn weiß angesotten od. naß versilbert ist; man gießt sie theils ganz aus Messing, theils löthet man die eisernen Schafte mit Schnellloth in die ausgestanzten Köpfe aus Messingblech, versilbertem Messingblech, Argentanblech, plattirtem Kupferblech. Vgl. F. Gérard, Das Ganze der Tapezierkunst, Lpz. 1862. 2) Ein Zimmer mit den nöthigen Verzierungen u. Meubles versehen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 246.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika