Thionursäure

[529] Thionursäure, C8H5N3S2O12, zweibasige Säure, entsteht beim Zusammenbringen von Alloxan mit schwefeliger Säure u. Ammoniak, ist weiß, krystallinisch, luftbeständig, leicht löslich in Wasser, schmeckt sauer, röthet Lackmus, wird durch Sieden der wässerigen Lösung in Murexan u. Schwefelsäure zerlegt; bildet mit Basen Salze. Thionursaures Ammoniak, perlmutterglänzende Krystallschuppen, wird bei 100° unter Verlust von Krystallwasser rosenroth, schwer in kaltem, leicht in heißem Wasser löslich. Thionursaures Bleioxyd, dicker, gallertartiger Niederschlag, welcher sich in kurze weiße Nadeln verwandelt u. beim Trocknen unter Wasserverlust rosenroth wird. Thionursaures Zinkoxyd, kleine, warzenförmige, citronengelbe Krystallhäuschen; die Salze der fixen Alkalien sind leicht löslich, krystallisirbar, die der alkalischen Erden in Wasser schwer od. unlöslich, in verdünnten Säuren löskich.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 529.
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