[528] Vertumnus, etruskischer Gott, u. zwar bei einigen Städten, wie bei der alten volsinischen Colonie in Rom, Hauptgott; er war Jahresgott, von welchem bes. das Gedeihen der Früchte abhing; bei den Römern aber nur Halbgott, bald als Beschränker des austretenden Tibris, bald als Gott der Sonnenwende od. des Waarenumsatzes u. der Handelsgeschäfte.[528] Seine Darstellungen haben immer Beziehung auf Landleben u. Jahresfrüchte: die Rechte hält ein Gartenmesser od. einen krummen Stab, auf dem Kopfe ist er mit einem Kranze geschmückt; in seiner Obhut standen die Gartengewächse des Frühjahres, die Ernten des Sommers, bes. aber die im Herbst reifenden Früchte, wie Wein u. Obst, weshalb ihn die tuskische Kunst dem griechischen Bacchus nachbildete. Mit ihm zusammengestellt werden daher Ceres u. Pomona u. die Letztere als seine Frau genannt. Das ihm zu Ehren gefeierte Fest waren die Vertumnalien.