[101] Werden, 1) sonst reichsunmittelbare, zum Westfälischen Kreise gehörige Benedictiner-Mönchsabtei, 778 od. 787 gestiftet von dem Bischof von Münster Ludger, dessen Abt sich auch Abt von der Stadt Helmstädt nannte, stand unter Landeshoheit u. Schutz der Grafen von Mark (später Kurbrandenburg); ihr Gebiet, etwa eine QM., lag zwischen der Grafschaft Mark, dem Herzogthum Berg u. der Abtei Essen, wurde 1801 säcularisirt, kam 1803 an Preußen, 1807 an Frankreich, 1808 an den Großherzog von Berg, 1815 wieder an Preußen u. gehört jetzt zum Kreise Duisburg des Regierungsbezirks Düsseldorf in der preußischen Rheinprovinz; sehr schöne Kirche, die Abteigebäude dienen jetzt als Strafanstalt. Hier wurde im 16. Jahrh. der Codex argenteus mit der gothischen Bibelübersetzung aufgefunden. Vgl. Geck, Die Abteikirche zu W., historisch u. architektonisch dargestellt, Essen 1856; Stüler, Die Abteikirche zu W., Berl.[101] 1857; 2) Stadt darin, an der Ruhr; evangelische u. katholische Kirchen, Gewerberath, Progymnasium, Streichgarnmaschinenspinnerei, Wollen-, Seiden- u. Leinweberei, Tuchmanufactur, Färberei, Zeugdruckerei, Brauerei, Alaunsiederei, Kupferhammer, bedeutender Handel; 5930 Ew. Dabei viel Steinkohlenbergwerke.